Liebe Tukutane e.V. Mitglieder, Freunde, Bekannte und Interessierte!
Im Dezember (2022) und Januar (2023) fand wieder ein SafeCamp in Kuria statt. Nachdem im April kaum FGM_C in der Gegend praktiziert wurde, stieg der Druck der Communities, in diesen Ferien wieder Mädchen zu beschneiden.
Das Camp war wieder sehr erfolgreich und es konnten fast 200 Mädchen aufgenommen werden. Diesmal wurden auch Mädchen von der Polizei und anderen offiziellen Vertreter*innen ins Camp gebracht und die Zusammenarbeit verlief reibungslos. Aufgrund der Beobachtungen im Vorhinein hatten auch andere Hilfsorganisationen Camps eröffnet, sodass viele Mädchen vor Ort in Sicherheit gebracht werden konnten. Das SafeCamp war ursprünglich für zwei Wochen geplant worden, wobei die Ferien auf ca. 8 Wochen angesetzt waren. Der Ältestenrat und Befürworter von FGM_C haben sich erhofft, dass den Hilfsorganisationen die finanziellen Mittel ausgehen und die Mädchen noch während der Ferienzeit nach Hause geschickt werden würden. Dank unseres Partnervereins Zinduka e.V., der weitere Organisationen mit ins Boot holte, konnte das SafeCamp um zwei Wochen verlängert werden. Diesmal wurde über das Camp auch mehrfach von verschiedenen kenianischen Nachrichtensendern im Fernsehen berichtet.
Leider kam es auch zu kleineren und größeren Zwischenfällen, bei denen Camp Mitglieder angegriffen und bedroht wurden. Trotz der ganzheitlichen Aufklärungsarbeit der Familien, konnten auch nicht alle Mädchen wieder nach Hause entlassen werden. Sie wurden wieder in die Hände der Polizei vor Ort übergeben und untergebracht, bis die Schule wieder losging.
Ein Mädchen wurde nach dem SafeCamp zweimal von ihren Brüdern überfallen und letztendlich zur Beschneidung gezwungen. Das Mädchen wird weiterhin von Zinduka e.V. und Tukutane e.V. betreut und macht mittlerweile eine Ausbildung an der SOS Technical School in Nairobi.
Auch diesmal gilt unser herzlicher Dank Scovia Omondi, Ann Wanjeri und Pauline Kamande, die sich Urlaub genommen haben, um Tukutane e.V. vor Ort zu vertreten. Außerdem möchten wir uns nochmal ganz herzlich bei allen Unterstützer*innen aus Deutschland und Österreich bedanken. Ohne Euch wären solche Camps nicht möglich!
Im April 2023 wird es Hausbesuche geben um sicherzustellen, dass sich alle Mädchen wieder gut zuhause eingelebt haben und um schnell handeln zu können, falls Beschneidungen in den Ferien stattfinden sollten.